Ingrid Steineck:

"Das ist das Auto meines Vaters."

 

Dezember 2019, Stuttgarter Schlossplatz.

 

In einer bewegenden Szene auf dem Stuttgarter Schlossplatz während der festlichen Weihnachtsbeleuchtung, zeigt sich ein ergreifendes Bild: Ingrid Komenda, die Tochter des renommierten Designers Erwin Komenda, lässt sich von tiefen Emotionen leiten und legt sich vor einen illuminierten Porsche 911, der speziell für diese Weihnachtszeit geschmückt wurde.

 

 

 

Diese Aktion spiegelt nicht nur ihre persönliche Verbundenheit zum Erbe ihres Vaters wider, der als einer der Schlüsseldesigner hinter dem ikonischen Porsche 911 stand, sondern unterstreicht auch die tiefe emotionale Wirkung, die das Automobil auf Menschen haben kann. In dieser stillen Nacht, umgeben von der festlichen Illumination der Porsche-Autos, bildet Ingrid Steineck (geb. Komenda) ein markantes Bild der Ehrfurcht und Erinnerung, ein Moment, der die Zeit einfängt und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Erinnerung und Realität verschwimmen lässt.

"Ein Traum in Porsche Boxster-Form" - Ingrid Komendas Reise vom Porsche-Gelände zum ultimativen Geburtstagsgeschenk

Jahre vergehen. 

 

Es gibt Parallelen zwischen Louise Piëch und Ingrid Steineck.

 

Louise Piëch, geborene Porsche, war eine bedeutende Figur in der Automobilindustrie und spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte von Porsche und Volkswagen. Geboren am 29. August 1904 als Tochter von Ferdinand Porsche, dem Gründer des Porsche Automobilunternehmens, und seiner Frau Aloisia Johanna Kaes, wuchs Louise in einer Welt auf, die von der Entwicklung der Automobilindustrie geprägt war.

Die faszinierenden Parallelen zwischen Louise Piëch und Ingrid Steineck wurzeln tief in den Pioniertagen der Porsche-Geschichte. Erwin Komenda, ein Meister seines Fachs, arbeitete ab 1931 Hand in Hand mit Prof. Ferdinand Porsche und trug entscheidend zu einigen der ikonischsten Designs der Automobilwelt bei. Seine Visionen und sein außergewöhnliches Talent hinterließen Spuren bei den Auto-Union Rennwagen der 30er Jahre, dem in Gmünd konzipierten Cisitalia-Rennwagen und nicht zuletzt bei den ersten Ausführungen des Porsche Typ 356. Als leitender Karosserie-Designer bei Porsche prägte Komenda bis zu seinem Tod im Jahr 1966 maßgeblich die Entwicklung der Marke.

 

Im Schatten ihres genialen Vaters, des Porsche-Designers Erwin Komenda, dessen kreative Handschrift maßgeblich die Konturen von Porsche und dem VW Käfer prägte, wuchs Ingrid Steineck, geborene Komenda, mit einem bittersüßen Traum auf: der Sehnsucht, selbst einmal einen Porsche zu fahren. Im Gegensatz zu anderen, die mit Stolz Fahrzeuge aus dem familiären Erbe lenkten, blieb ihre lebenslange Sehnsucht diesbezüglich lange Zeit unerfüllt und der Traum vom eigenen Porsche war lange Zeit nur auf Leinwand festhaltbar – eine Neigung, die sie als junge Autoenthusiastin und später als Malerin pflegte.  Zusammen mit ihrem Ehemann Karl lebte Ingrid in Weyer an der Enns und führte dort ein Lokal, welches mittlerweile von dem Sohn übernommen wurde.

 

Im Spätherbst 2004 erlebte Ingrid Steineck, die einst unter der strengen Aufsicht ihres Vaters auf dem Gelände der Porsche-Firma das Fahren mit einem Porsche 911 erlernte, einen Moment, der ihr Leben auf eine besondere Weise bereicherte. Zu ihrem 60. Geburtstag machte ihr Ehemann Karl Steineck ein außergewöhnliches Geschenk: einen Porsche Boxster. Dieses Geschenk symbolisiert nicht nur die Erfüllung eines lang gehegten Traums, sondern auch die tiefe Verbundenheit und Liebe, die Karl für Ingrid empfindet.

 

Trotz der familiären Verbindungen zu Porsche und der Bedeutung des Namens Komenda für das Unternehmen, wurden der Familie Steineck keine Sonderkonditionen für den Kauf des Wagens eingeräumt. Karl Steineck zahlte den vollen Preis, ein Zeugnis seiner Hingabe und seines Wunsches, Ingrid diesen besonderen Traum zu erfüllen, unabhängig von den Kosten.

 

Die Geschichte dieser besonderen Geste blieb nicht unbeachtet. Das Porsche Magazin entschied sich, darüber eine Reportage zu veröffentlichen, die nicht nur die tiefe emotionale Geschichte hinter dem Geschenk beleuchtet, sondern auch die symbolische Bedeutung dieses Ereignisses hervorhebt. Die Reportage erzählt von Ingrids Kindheit und Jugend, ihrer Verbindung zum legendären Porsche 911 durch die Arbeit ihres Vaters und wie dieser Traum, Jahrzehnte später, dank der Liebe und Unterstützung ihres Ehemannes Wirklichkeit wurde.

 

Diese Reportage im Porsche Magazin dient nicht nur als Hommage an die Geschichte und das Erbe des Porsche-Designs, sondern auch als Inspiration für die Leser, die Kraft der Träume und die Bedeutung von Liebe und Unterstützung in der Verwirklichung dieser Träume zu erkennen. Es ist eine Geschichte, die über die Faszination für Autos hinausgeht und tiefe menschliche Werte wie Hingabe, Liebe und die Erfüllung von Träumen berührt.